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Nach dem 11. August 1999 ist es endlich wieder so weit. Eine totale Sonnenfinsternis ist für uns Mitteleuropäer in nicht allzu großer Entfernung. Wie beim Unternehmen Sofi-99, (z. Bericht Sofi - 99) läuft der Countdown schon über ein halbes Jahr früher. Nachdem ich die schwerste Hürde (Erwerbslosigkeit) im Sommer 05 überwunden habe, buchte ich am 08.10.05 ein Hotel in Side. Dieses Hotel (Kaja-Side) liegt etwa 7 km östlich von der Zentrallinie, so dass ich die Finsternis bei einem Drink vom Balkon oder von der Liege aus am Strand sehen könnte. Dies ist zwar sehr verlockend entspricht aber nicht meiner Vision. Wie bei der Sofi - 99 - Ich werde mit meiner Frau und mein Sohn am Ufer der Donau stehen - habe ich auch für dieses Ereignis eine ganz bestimmte Vorstellung wo ich mich befinden werde. Eine blühende Bergwiese mit Schmetterlingen von der aus ich in Richtung Mittelmeer über das Tal schaue. Ein Fluss wird auch in der Nähe sein. Beim studieren der Karte die ich mir sofort nach der Buchung kaufte, scheint dass wohl kein allzu großes Problem zu werden. Das Hotel ist nicht weit vom Fluss Manavgat entfernt, der aus dem rund 15 km entfernten Taurusgebirge kommt. Dort befinden sich zwei große Stauseen, über welche die Zentrallinie verläuft. |
Am frühen Sonntagmorgen den 26.03 um 6 Uhr fuhr ich zum Flughafen nach Düsseldorf um um 10 Uhr in die Türkei zu starten. Alles schien bis dahin gut zu verlaufen. Der Wetterbericht versprach leichte Bewölkung und eine Temperatur von 19°. |
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Montag 27.03. noch 2 Tage |
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Fotos aufgenommen in Februar 2012 von Annelie. |
Dienstag 28.02. noch ein Tag |
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Es war erst 11.30 Uhr, noch sehr viel Zeit bis es los geht. Der Blick ins Tal war wunderschön. Leider war es aber diesig, sodass man die rund 30- 40 km entfernte Küste nur Schemenhaft erkennen konnte, ganz zu schweigen von den Schneebedeckten Bergen von Kemer, die man locker hätte sehen können wenn es klar genug wäre. |
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Einen kurzen Augenblick vor der Totalität sah man deutlich den Schatten über den diesigen Horizont ankommen. Er hatte die Berge von Kemer- Antalja voll verdunkelt. Es läuft mir jetzt noch kalt den Rücken runter, wie er wie ein Monster die Landschaft verschluckte. Es hat mich emotional voll umgehauen, eine Mischung aus Urängste und Freude brachten meine Gefühle durcheinander. Es war viel kraftvoller als damals in Ungarn. Erst mit der Totalität kam die ganze Begeisterung durch. Diese herrliche Korona, die in einen 45° Winkel zum Horizont nach oben und unten etwas verlängert war. Es ist so ein wunderschöner Anblick, der leider immer so schnell vorbei ist. Es gibt nichts vergleichbares. Die Protuberanzen (Gasausbrüche) konnte ich diesmal nicht sehen. Die Sonnenaktivität ist gegenüber 99 geringer und auch bin ich weiter von der Zentrallinie entfernt. Dafür hatte ich jetzt den Ausblick und den Schatten. Man sah wie die Lichter in den Dörfern und Städte angingen. In Manavgat erzählte man mir, fand ein Feuerwerk statt. Kurz vor Ende der Totalität begann in Richtung Meer ein kräftiger feuerroter “Sonnenaufgang” |
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Donnerstag 30.03. Freitag 31.03. einziger Regentag Vormittags |
Alanya: von links Hafen, Roter Turm mit Burganlage, die rund 40m hohen fast senkrecht ansteigenden Klippen zur Burg. Auf diesen Fotos ist deutlich zu sehen wie viel Glück wir mit den Wetter doch hatten. |
Samstag 01.04. ein klarer schöner Tag |
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Ob es jetzt noch mal eine Sonnenfinsternis für mich gibt, steht in den Sternen, denn eine Reise zu den Osterinseln 2010 wird wohl für mich unerschwinglich bleiben. Eine kleine Hoffnung habe ich noch die in 21 Jahren stattfindende Sonnenfinsternis in Ägypten zu sehen. Denn dann wird die Zentrallinie den Nil überqueren wenn sie im Wendekreis des Krebses steht. Das heißt sie wird während der Totalität im Zenit stehen und zwar über 6 Minuten. Auch Spanien ein Jahr früher wäre noch drin Auf das es gelingt Siggi |
Ein kleines Resümee zu diesen beiden Reisen Das eigentlich Gigantische an diesen beiden Sonnenfinsternissen ist für mich die Vorlaufzeit. Dieses Gefühl wie ein Raumschiff zu sein, welches über Jahre und Jahrzehnte hinweg so Programmiert ist, das es sich genau zu richtigen Zeit am richtigen Ort befindet. Während aber mit Hilfe der Newton´schen Mechanik die Ingenieure ihre Raumschiffe berechnen um sie mit den Objekten in einem Raumzeitkontinuum zu bringen, ist das mit einem Menschen eigentlich nicht möglich. |
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